S-Tech
Inhaltsverzeichnis
- 1 Allgemeines
- 2 Derzeitige Situation
- 3 Charta der S-Tech Meta
- 3.1 Präambel:
- 3.2 Nichteinmischung in die Entwicklung fremder Zivilisationen
- 3.3 Schutz fremder, intelligenter Lebensformen
- 3.4 Schutz fremder, intelligenter Lebensformen
- 3.5 Schutz der eigenen Zivilbevölkerung
- 3.6 Gehorsam
- 3.7 Schutz der S-Tech Meta
- 3.8 Eigene Militäroperationen
- 3.9 Verbot des Anflugs von unter Quarantäne gestellten Planeten und Sonnensystemen
- 3.10 Verantwortung und Strafverfolgung
- 3.11 Vertragsordnung und Hilfestellung für die Vertragspartner
- 3.12 Verbot der Informationsweitergabe
- 3.13 Gebührliches Benehmen
- 3.14 Pflichtentbindungen
- 3.15 Kommandoübernahme bei Abwesenheit des kommandierenden Offiziers
- 3.16 Verbot von Rauschmitteln während des Dienstes
- 3.17 Hilfs- und sonstige Maßnahmen gegenüber Bündnispartnern
- 3.18 Hilfe für in der Entwicklung stagnierender oder von Nichteingeborenen beherrschten Planeten (Newbie-Förderung)
- 3.19 Vernichtung intelligenten Lebens
- 3.20 Gültigkeit, Änderung
- 4 Geschichte
Allgemeines
S-Tech ist sowohl der Name der Siedlerallianz ST1 sowie Bezeichnung des Metaprojekts.
Derzeitige Situation
Die S-Tech besteht derzeit aus ST1 (Siedler), IHF (Händler) und DW1 (Wächter). Harrykim (ST1) und Sornak (ST1) leiten die Allianz weitgehend. ChoMar mischt sich von der DW1 in die Allianzführung ein. Leiter der DW1 ist Thedeathmetlar, die IHF wird von LordNedar geleitet.
Politik
Als Ansprechpartner für Bündnisanfragen und Ähnliches steht der Diplomatische Stab zur Verfügung:
Aussenminister der Familie: Chomar Vorsitz ST1: Harrykim - Kriegstreiber Außenminister ST1: Sornak Innenminister ST1: Atreides Vorsitz DW1: Thedeathmetlar Außenminister DW1: Fightman Vorsitz IHF: Lord Nedar Außenminister IHF: SEagle
Bündnisse sind vorhanden, werden jedoch nicht veröffentlicht.
ST1
Die ST1 stellt die derzeitige Kernallianz des S-Tech-Bundes dar. Sie ist eine Siedlerallianz guter Gesinnung und - in ihrer jetzigen Form - das Resultat vieler Umstrukturierungen vor und während des großen Krieges.
IHF
Die Internationale Handelsföderation IHF stellt die Händlerallianz der S-Tech dar. Sie blieb vom Krieg weitgehenden unberührt und existiert unverändert seit einiegr Zeit als Wing der S-Tech.
DW1
Die DW1 ist das jüngste Mitglied der S-Tech Familie. Sie stellt einen jungen Wächterwing dar. Spielerfahrene Mitglieder wie z.B. ChoMar liefern jedoch Feuerkraft und Erfahrung für diese Allianz. Es ist zu erwarten, dass sie sich in zukünftigen Konflikten als wertvolles Mitglied im S-Tech Bund herausstellen wird.
Charta der S-Tech Meta
Wir die Siedler, Händler und Wächter der S-Tech Meta haben beschlossen, für uns die folgenden Regeln aufzustellen. Die Mitglieder sind gehalten, diese Richtlinien zu befolgen. Nichtbeachtung wird Konsequenzen nach sich ziehen.
Dies sind unsere Direktiven:
Präambel:
Die Mitglieder der S-Tech Meta sollen sich heldenhaftes Verhalten verinnerlichen. Selbstverständlich ist es ihnen erlaubt, einzelne Beutezüge gegen unvorsichtige Völker durchzuführen. Wächter sollten jedoch nicht zu den Zielen solcher Überfälle zählen. Der Wohlstand der eigenen Bevölkerung sowie des S-Tech Bundes ist ein wesentliches Ziel der Metapolitik. Deshalb ist es erste Pflicht die eigenen Ressourcen und Flottenverbände zu sichern. Wer dies nicht beherzigt, muss eventuelle Verluste gegenüber sich selbst, seinem Volk und dem Rat verantworten. Aus unvorsichtigem Verhalten resultierende Überfälle sind mit ruhigem Blut hinzunehmen. Eigene Unfähigkeit soll nicht durch ausfallendes Verhalten kompensiert werden. Das Auftreten der Mitglieder soll bestimmt und zielgerichtet, aber höflich und korrekt sein. Es wird Wert auf Umgangsformen gelegt. Demokratische Strukturen ermöglichen jedem Mitglied aktiv an der Politik der Meta mitzuwirken. Im Umkehrschluss wird allerdings auch aktive Beteiligung am Leben in der Meta erwartet. Es besteht daher Ticker und Forumspflicht.
Die nachfolgenden Direktiven erläutern und vertiefen die oben aufgeführte Kurzzusammenfassung.
Nichteinmischung in die Entwicklung fremder Zivilisationen
Beim Kontakt mit einem Planeten der in seiner Zivilisation Fortschritte macht, ist es einem Offizier der Raumflotte untersagt, sich in die gesellschaftliche Entwicklung des Planeten einzumischen (auch z.B. Invasion), Hinweise über Weltraum, anderer Planeten oder fortgeschritteneren Zivilisation zu geben.
Schutz fremder, intelligenter Lebensformen
Der Einsatz von Waffengewalt gegen Zivilisten, insbesondere der Einsatz von Atomwaffen gegen die Planetenbevölkerung ist untersagt. In Ausnahmefällen kann diese Direktive temporär außer Kraft gesetzt werden. Die vorübergehende Außerkraftsetzung kann jedoch nur durch den Rat beschlossen werden. Ein solcher Ausnahmefall kann z.B. eine Kriegssituation sein, die die Entvölkerung eines Systems erfordert.
Schutz fremder, intelligenter Lebensformen
Es ist die Pflicht eines Offiziers, sich mit allen Hilfsmitteln seines Kommandos zu bemühen, um die Leben intelligenter Lebensformen zu beschützen, auch wenn er dabei sich selbst oder sein Schiff in Gefahr bringt. Tätigkeit oder Untätigkeit, die indirekt einer Intelligenten Lebensform Schaden zufügt, ist eine gleichwertige Verletzung wie Verstoß gegen die Direktive 2. Dies bedeutet, wenn ebenfalls heldenhaft orientierte Spieler angegriffen werden, so sind diese – falls möglich und überhaupt Aussicht auf Erfolg besteht – durch ergänzende Verteidigungsverbände bzw. Abfanggeschwader zu unterstützen.
Schutz der eigenen Zivilbevölkerung
Die Mitglieder der S-Tech Meta sind gegenüber ihrer Zivilbevölkerung verpflichtet, diese zu schützen. Die Zivilisten sind die Grundlage und das Rückrat unserer Wirtschaft. Jedes Mitglied ist deshalb angehalten, die Zivilbevölkerung durch Bunkeranlagen und Schiffsbauschleifen vor Angriffen zu schützen, die geförderten Rohstoffe regelmäßig zu sichern und somit die Planeten zu unattraktiven Angriffszielen zu machen.
Gehorsam
Ein Offizier soll die ihm gesetzlich gegebenen Befehle seiner Vorgesetzten nach seinen besten Kräften befolgen und ausführen, außer wenn sich diese gegen die Direktiven 1,2 und 3 wenden.
Schutz der S-Tech Meta
Ein Offizier soll seine gesamte Kraft einsetzen, um die Sicherheit der Meta, deren Mitgliedsplaneten, deren Vertreter und die Raumflotte zu gewährleisten, es sei denn er würde durch diese Handlungen gegen die Direktiven 1 bis 4 verstoßen. Aus diesem Grund sollen auch sämtliche Flotten für die eigene Allianz freigegeben werden. Bei allen Aktionen sollen die Konsequenzen bedacht werden! Vor einem Angriff sind eventuelle politische Konsequenzen zu bedenken, es entspricht nicht der Politik der S-Tech einen Krieg zu provozieren. In Zweifelsfragen steht der Rat zur Verfügung. Auf die Direktive 5 wird hingewiesen.
Eigene Militäroperationen
Angriffe auf fremde Zivilisationen sind gestattet, wenn diese einem leichtsinnigen oder kriminellen Herrscher folgen. Die Angriffe sollten auch einen wirtschaftlichen Vorteil bewirken, Ressourcenverschwendung durch unrentable Angriffe ist zu vermeiden. Legitime Ziele sind z.B. Planeten auf denen vergessen wurde, die Tagesproduktion zu schützen oder Planeten von Spielern, die durch sehr aggressive und kriminelle Handlungen auffallen. Angreifende Flottenverbände sind unter Beachtung der Direktive 3 passieren zu lassen. Letztlich sollen nur die Angriffe verhindert werden, die gegen Mitglieder der Meta oder Verbündete gerichtet sind. Invasionen von aktiven Spielern sind – außer im Kriegsfall oder für eine Rückeroberung – untersagt.
Verbot des Anflugs von unter Quarantäne gestellten Planeten und Sonnensystemen
Sofern erforderlich kann vom Rat ein Anflugsverbot verhängt werden. Hierbei können z.B. in Kriegssituationen bestimmte Systeme gesperrt werden da ein Anflug zu gefährlich wäre und das Verlustrisiko für die Raumstreitkräfte zu hoch.
Verantwortung und Strafverfolgung
Ein Offizier der S-Tech Meta ist für seine Planeten und die seiner Vertreter, die Raumflotten eingeschlossen, verantwortlich. Er ist der Bestrafung bzw. Strafverfolgung durch Außenautoritäten für jede Verletzung der besagten Gesetze und Verordnungen unterworfen.
Vertragsordnung und Hilfestellung für die Vertragspartner
Ein Offizier der S-Tech Meta soll Verträge und Vereinbarungen der Meta achten und den Bündnispartnern in Friedens- und in Krisenzeiten jede Hilfe oder Beistand zur Verfügung stellen, die von den Unterzeichnern der besagten Verträge und Vereinbarungen benötigt wird, sofern er in der Lage ist die erforderlichen Mittel, teilweise oder in vollem Umfang, zur Verfügung zu stellen.
Verbot der Informationsweitergabe
Die Mitglieder der S-Tech sind zu Diskretion verpflichtet. Informationen aus aus dem Forum oder unseren Tickern sind unter keinen Umständen nach außen weiterzugeben! Jeder Offizier der Raumflotte soll sich darüber bewusst sein, dass selbst scheinbar unbedeutende Angaben, wie z.B. bevorstehende Versorgungsflüge, durchaus militärische Brisanz beinhalten können. Ein Verstoß gegen diese Direktive gilt als Verrat!
Gebührliches Benehmen
Ein Offizier soll nicht in ein ungehöriges oder ungebührliches Benehmen zurückfallen oder anderen Lebensformen gegenüber ein verbal offensives oder belästigendes Verhalten zeigen. Hierzu gehört, dass eigenes Unvermögen nicht durch schlechten Stil kompensiert wird. Hierzu wird auch das Drohen mit Vergeltungsmaßnahmen durch die Allianz, Meta oder Bündnispartner gerechnet, insbesondere wenn vorher keine Rücksprache gehalten wurde.
Pflichtentbindungen
Die Entscheidungen werden von mehreren Leuten der Allianz bzw. Meta getroffen. Je nach Zuständigkeit entscheiden einzelne Stäbe oder aber der Rat bzw. diese gemeinsam. Um das demokratische Prinzip zu wahren können alle Entscheidungen der Führung durch die Mehrheit der Mitglieder überstimmt werden. Im Regelfall wir dies zur Pflichtentbindung einzelner bzw. aller Ratsmitglieder führen. Für alle Angehörige der Meta gilt, dass grob ungebührliches Benehmen mit Degradierung geahndet werden kann.
Kommandoübernahme bei Abwesenheit des kommandierenden Offiziers
In der Abwesenheit des kommandierenden Offiziers oder wenn dieser getötet wird, als untauglich oder unfähig betrachtet wird, soll der ranghöchste Offizier, auch wenn er nicht zum stehenden Bordpersonal gehört, das Kommando übernehmen. Dies bedeutet, dass z.B. im Angriffsfalle für die Allianz frei geschaltete Flotten durch andere Offiziere zu retten sind. Ebenso sind bei längerer Inaktivität (Spieler gelb) die besiedelten Planeten durch Invasion oder Kolonisierung für die Meta in Besitz zu nehmen.
Verbot von Rauschmitteln während des Dienstes
Es ist einem Offizier verboten, irgendeine Rauschbewirkende Substanz während des Dienstes, Alarmzustandes oder in übermäßigen Mengen zu benutzen. Dazu zählen: Halluzinogene, Beruhigungs- und Aufputschmittel, Ethylalkohol, Nikotin und Haschprodukte. Akzeptable Mengen dieser Stoffe dürfen außer Dienst, oder wenn sie von einem Arzt verschrieben sind benutzt werden. Zumindest sollte niemand in besoffenem Zustand einen Krieg anzetteln.
Hilfs- und sonstige Maßnahmen gegenüber Bündnispartnern
Schiffe der S-Tech Meta sollen jede Hilfe und Unterstützung geben, die von registrierten privaten oder kommerziellen Schiffen des Bundes freier Welten sowie deren Bündnispartnern gebraucht wird, und sie sind befugt, disziplinarische oder offensive Handlungen gegen Gesetzesbrechende Schiffe, die im Gebiet der genannten Parteien operieren, zu unternehmen.
Hilfe für in der Entwicklung stagnierender oder von Nichteingeborenen beherrschten Planeten (Newbie-Förderung)
Beim Kontakt mit einem Planeten, der in seiner Entwicklung oder Entfaltung keine Fortschritte macht, der beherrscht oder auf eine andere Art von Nichteingeborenen kontrolliert wird, darf ein Offizier Veränderungen in der sozialen Struktur vornehmen, mit dem Ziel den besagten Planeten auf den Kurs in eine technologische Zivilisation zu setzen. Jeder Missbrauch dieser Direktive ist gleichwertig mit einer Verletzung der ersten Direktive.
Vernichtung intelligenten Lebens
Die Vernichtung einer oder mehrer intelligenter Lebensformen (Zivilisten) ist nur erlaubt, um einen Verstoß gegen die Hauptdirektive zu verhindern, und auch nur falls keine andere Möglichkeit zur Verhinderung dieses Verstoßes zur Verfügung steht. Die Vernichtung des gesamten intelligenten Lebens auf der Oberfläche eines Planeten ist nur dann genehmigt, wenn die Einwohner des besagten Planeten einen schwerwiegenden Verstoß gegen die Hauptdirektive begangen haben. Solch eine Aktion muss durch den Rat genehmigt werden. Der anfragende Offizier trägt die alleinige Verantwortung für diesen Befehl.
Gültigkeit, Änderung
Die Direktiven erlangen 48 Stunden nach Veröffentlichung Gültigkeit. Die Änderung der Direktiven kann von jedem Mitglied der Meta beantragt und dem Rat zur Entscheidung vorgelegt werden. Eine Änderung kann mit absoluter Ratsmehrheit (>50%) beschlossen werden.
Geschichte
Dieser Bereich schildert hauptsächlich die frühe Geschichte der S-Tech. Die jüngere Geschichte der Allianz sowie der Meta ist geprägt von den Wirren des großen Krieges, daraus resultierenden Umstrukturierungen und vielem mehr.
Es beginnt
Juni 2112 Schiffe verlassen den Planeten Erde. Tausende und abertausende von Flüchtlingstransportern fliehen vor der brachialen Angriffsmacht der extraterrestrischen Armada. Schiffe voller Menschen aller Nationen, Hautfarben und Religionen. Viele konnten gerade die Kleider auf ihren Leibern retten, andere klammern sich an einige wenige Habseligkeiten die sie auf die Schiffe schaffen konnten. ChoMar schiebt sich durch einen der völlig überfüllten Handelsriesen. Er blickt in bange Gesichter voller Zweifel und Ungewissheit, der Geruch von Angst liegt in der Luft. Kinder weinen und rufen nach ihren Eltern. Männer zeigen Fotos herum, auf der Suche nach ihren Angehörigen. „Nein“ schüttelt ChoMar bedauernd den Kopf „ich habe Ihre Familie nicht gesehen“. Sein Ziel ist eines der Fenster in der Nähe des Verzerrungsantriebs. Ein letzter Blick auf die verlorene Heimat. Mit zusammengekniffenen Augen blickt er auf den Planeten Erde, über der die Angreiferflotte wie eine riesige Insektenwolke liegt. Der Verzerrungsantrieb setzt donnernd ein und das Schiff beschleunigt auf Maximalgeschwindigkeit. Die kleiner werdende Erde im Blick, sinniert ChoMar über die Vergangenheit nach. Wieso war die menschliche Rasse nie in der Lage, friedlich zusammenzuleben? Wären in der Vergangenheit weniger Ressourcen für sinnlose Kriege vergeudet worden, wären die kreativen Kräfte weltweit gebündelt worden, hätte die Menschheit dann gegen diesen Feind bestehen können? Mit einem Ruck löst sich ChoMar vom Fenster, entschlossen nicht in Grüblereien zu versinken, sondern sich der Herausforderung zu stellen! Der Gedanke an das Potential eines offenen und toleranten Bündnisses lässt ihn nicht mehr los. Es muss einfach möglich sein, dieses Desaster für die menschliche Rasse als Neuanfang zu nutzen. Hierzu braucht er Gleichgesinnte, potentielle Verbündete. Sein Blick schweift prüfend über die weinenden, ängstlichen, zum Teil apathischen Gesichter um ihn herum und schwenkt dann in die Weiten des Weltraums, zu den anderen Flüchtlingsschiffen. Sollten dort ähnlich denkende Menschen sein, mit denen sich ein Neuanfang machen lässt? Sollten dort Partner zu finden sein, die das Wagnis eingehen und den Versuch einer toleranten und flexiblen Allianz mittragen würden?...
Der Grundstein
„Skorpion 1 an Handelsschiff, identifizieren Sie sich!“ dröhnt es über Com-Anlage auf die Brücke des Handelsriesen. ChoMar, mittlerweile zum Anführer der Flüchtlinge aufgestiegen, gibt die Flugkennung und Identifikationscodes durch und beobachtet misstrauisch die Noulonstaffel, die vor dem Handelsriesen in Stellung gegangen ist. „Wir haben über Funk von den Angriffen auf die Erde gehört. Leider waren wir auf Patrouille in der Marsregion und konnten in die Kämpfe nicht mehr eingreifen. Der letzte Funkspruch den wir auffingen, ordnete die Evakuierung der Erde an! Seither ist der Kontakt zur Funkleitstelle abgebrochen. Meine Männer sind entsprechend beunruhigt! Gibt es Neuigkeiten?“ ChoMar schildert die Kämpfe um die Erde, die vergeblichen Bemühungen der Erdstreitkräfte und die letztendliche Vernichtung des gesamten Planeten. Seine Worte führen auf Seite der Raumjägerpiloten zu lähmendem Entsetzen. In diese Stille hinein beschreibt er die Situation an Bord und seine Zukunftsvision von einer neuen Allianz. „Wie lautet Euer Name Skorpion 1?“ fragt er den Anführer der Jägerstaffel. „Harrykim“ schallt die Antwort aus der Com-Anlage. „Ihr seid sicherlich ein Mann der Tat. Eure Jägerbasis ist zerstört und unsere gemeinsame Heimat gibt es nicht mehr! Kommt mit uns und wir wagen einen gemeinsamen Neuanfang! Lasst uns unsere Kräfte bündeln und wir werden dieses Desaster meistern! Wie lautet Eure Antwort?“ Aus der Com-Anlage dringt nur Rauschen. ChoMar steht gespannt auf der Brücke des Handelsriesen. Wie würde die Antwort ausfallen? In der jetzigen Situation würde militärische Unterstützung ihre Überlebenschancen drastisch erhöhen. Die Sekunden schleppen sich nahezu endlos dahin. Dann erwacht die Anlage wieder zum Leben: „Einverstanden. Meine Piloten und ich schließen uns Euch an. Wir geben Euch Geleitschutz bis zum nächsten Planeten. Dann lasst uns Eure Pläne konkreter besprechen und in die Tat umsetzen! – An alle Piloten V-Formation einnehmen und die Zivilisten eskortieren. Bis auf weiteres herrscht absolute Funkstille! Wir haben eine neue Mission!“
DER GRUNDSTEIN DER S-TECH ALLIANZ WURDE GELEGT!
Erste Regierung
"Hier ist Maria Eleonor Goncalves della Rochas für GalaxyNetworks. Ich begrüße Sie zu unserer Sondersendung zur Regierungsbildung der STC Allianz. Heute wurde die Kabinettsbildung mit der Ernennung von MJ zur Kanzlerin abgeschlossen. Unsere Zuschauer stellen sich natürlich die Frage, was die nächsten politischen Schritte sein werden und was von dem Kabinett zu erwarten ist."
Die Kamera zeigt Ausschnitte der Pressekonferenz der STC und zoomt aus einer Einstellung, die den Sonderbotschafter ChoMar, den Oberkommandeur der Streitkräfte Harrykim und die neue Kanzlerin MJ vor einem Wald von Mikrofonen zeigt, auf das Gesicht der neuen Kanzlerin.
"Hierzu ein kleines Interview, das kurz vor dieser Sendung aufgezeichnet wurde."
MJ seufzt und stellt den Trideokanal ab. Sie rollt die schmerzenden Schultern, ohne jedoch die Verspannung lösen zu können, und tritt auf den Balkon Ihrer Privaträume im Hauptquartier des Planeten Einöde. Es hat begonnen zu regnen, die Dämmerung bricht über der Siedlerkolonie herein und langsam findet der Planet zur Ruhe. Mit Schaudern denkt sie an die vergangenen Stunden zurück. An Pressekonferenzen und Interviews wird sie sich so schnell nicht gewöhnen. Sie schließt die Augen, lauscht den fallenden Regentropfen und seufzt erneut. Das vergleichsweise einfache und sorglose Leben auf der Erde erscheint ihr mittlerweile unwirklich und fern. Die Verantwortung für diese Siedlerkolonie trägt sie schon lange. Schon auf dem Flüchtlingsschiff hatte sich abgezeichnet, wer den neuen Herausforderungen gewachsen sein könnte und wer nicht. Ihre Gedanken schweifen zurück zu den ersten mühsamen Schritten auf diesem Planeten, den Anfangsstreitigkeiten und der damit verbundenen, kräftezehrenden Schlichtungs- und Motivationsarbeit die sie leisten musste. Gut, diese Kolonie hatte sie in den Griff bekommen. Aber eine ganze Allianz? Das ist ein anderes Kaliber. Sie blickt hinauf in den Himmel. Hinter den Regenwolken sind die Sterne des Universums größtenteils nur zu erahnen. Dort draußen ist der Rest der menschlichen Rasse zerstreut, der Vernichtung nur knapp entflohen und schon wieder in neue Streitigkeiten und Kriege verwickelt. "Es wird einige Kraft kosten, die Allianz durch dieses Chaos zu führen", flüstert sie in den Regen.
"Herein!" reagiert sie auf die computermodulierte Stimme, die einen Besucher ankündigt. Ihr persönlicher Adjutant reißt sie aus ihren Grüblereien und führt sie zum Alltagsgeschäft zurück: "Verzeiht die Störung, Kanzlerin, aber ich denke Ihr solltet Euch diese Zahlen über die Erzproduktion ansehen. Hier gibt es Unstimmigkeiten mit der Buchhaltungsabteilung und ....".
Mit einem weiteren augenrollenden Seufzer und der sarkastischen Überlegung, ob sie wohl jemals wieder aus dem Seufzen herauskommen wird, bringt sie zunächst ihre Mimik unter Kontrolle, bevor sie in ihre Privaträume zurücktritt und sich ihrem Adjutanten zuwendet.
Die ersten Minister
"Und hier die aktuellen Kurse des Galaxy Board of Trade: Eisen stieg aufgrund der großen Nachfrage um 0,25 Punkte und ist damit nur noch knapp von der historischen Höchstmarke des letzten Jahres entfernt." Gotti steht auf der Brücke des Comerz I, einem gigantischen Handelsriesen von 100.000 Bruttoregistertonnen. Während er konzentriert die Kurse verfolgt, gibt er seinem Maklerteam knappe Anweisungen durch die Com-Anlage. Auf ein leises Hüsteln hinter seinem Rücken hin dreht er sich um. Ein Offiziersanwärter reicht ihm eine Liste mit neuen Rohstoffanforderungen der S-Tech. "Handelsmeister", salutiert der junge Mann "diese Nachricht für Euch ging gerade ein." Mit einem kurzen Blick nimmt Gotti die Zahlen auf und kalkuliert überschlägig die zu erwartenden Einkaufskosten. "Mist" knurrt er angesichts der errechneten Summe. "Kehrt bitte zurück zur Funkzentrale und fordert in meinem Namen vom Ratsvorsitz weitere Gelder an. Der Ratsvorsitzende ChoMar soll eine entsprechende Anfrage an die wohlhabenderen Allianzmitglieder und Bündnispartner schicken."
Seit seiner Ernennung zum Handelsmeister der S-Tech hätte er auch Tage mit der doppelten Stundenzahl mit Arbeit füllen können. Der wachsende Rohstoffbedarf der Allianz, insbesondere der weniger weit entwickelten jungen Mitglieder, forderte seine ständige Präsenz auf den Märkten. Durch seinen harten aber fairen Verhandlungsstil hatte er sich mittlerweile einen guten Ruf bei den Händlern und Allianzmitgliedern erworben.
"Ankunft an Zielkoordinaten", meldet sich das Navigationssystem und projiziert ein dreidimensionales Bild des Handelspostens auf die Brücke. Gotti blickt auf den imposanten Handelskomplex, der von rund einem Dutzend anderer Handelsschiffe umlagert ist: "Hoffentlich treffen die Finanzmittel zeitig ein, damit wir nicht zu viel Zeit auf dem Handelsposten verlieren. Kapitän, bitten Sie um Landeerlaubnis und landen Sie die Comerz I, wir treffen uns dann an der Ladebucht. Bis dahin habe ich den weiteren Flugplan der Flotte aktualisiert und die neuen Rohstoffanforderungen eingearbeitet."
Die Sternenflotte
Der stellvertretende Flottenkommandant S3thju steht auf der Brücke des Flagschiffs der S-Tech und blickt hinaus ins Weltall. Dort draußen ist die gesamte Allianzflotte versammelt, die Schiffe reihen sich zu tausenden. Raumjägerflotten sind neben Fregattenverbänden und Kreuzergeschwadern aufgestellt. Rohstoffsammler gruppieren sich mit Rettungsschiffen. S3thju trägt seine Galauniform, für den heutigen Tag ist die Aufstellung der Allianzflotte mit anschließender Parade zum Hauptplaneten der S-Tech angesagt.
S3thju schweift in Gedanken in die Vergangenheit. Die letzte Flotte, die er - in vergleichbarer Stärke - gesehen hat, war die Verteidigungsflotte der Erdstreitkräfte. Vor seinem inneren Auge zieht eine Vision von verglühten, im All treibenden Trümmern und ausgebrannten Schlachtschiffen auf. Er schüttelt energisch den Kopf. Nein, dies ist nicht unsere Zukunft! In den zurückliegenden Jahren hatte er - weiß Gott - genug Schlachten geschlagen. Die wenigsten davon endeten mit einer Niederlage. Nein, unsere Zukunft sieht anders aus!
"Gut, schalten Sie mich auf die Flottenkanäle", wendet er sich an den Kommunikationsoffizier. Auf den Großkampschiffen wird ein Hologramm des stellvertretenden Flottenadmirals in die Gefechtsstände projiziert, ebenso wird er auf den Trideoschirmen in den Aufenthaltsräumen der Großkampfschiffe sowie auf den Trids in den Cockpits der kleineren Schiffe gezeigt. Aus jedem Lautsprecher der Flotte ertönt seine Stimme.
"Soldaten der S-Tech, ich grüße Euch und heiße Euch willkommen in der neuen Flotte unserer Allianz. Jeder von Euch hat Verluste erlitten, hat Familie, Freunde und Heimat verloren. Hier haben wir uns eine neue Heimat geschaffen. Unsere neue Familie heißt S-Tech, unser Ziel ist eine gemeinsame Zukunft. Ich hoffe, dass diese Zukunft friedvoll und demokratisch auf diplomatischem Weg gestaltet werden kann. Doch dürfen wir nicht allein auf die Diplomatie vertrauen. So wie unsere Zivilbevölkerung das Rückgrat und den Körper der Allianz bildet und damit unverzichtbar ist, seid ihr als Schild und Schwert dieser Allianz unverzichtbar! Seid Euch dieser Verantwortung bewusst und tragt unsere Uniform mit Stolz!"
S3thju salutiert vor der Flotte und der Kommunikationsoffizier schaltet die Trideo-Übertragung ab. Als Antwort auf die Ansprache und die Ehrbezeugung schalten sämtliche Kampfschiffe zeitgleich ihre Positionslichter an. Das Weltall erstrahlt im Licht Millionen neuer Sterne.
Die Fusion
"Wir unterbrechen unser Programm für eine Sondermeldung und schalten live zum Hauptquartier der S-Tech." Sornak sitzt entspannt im O´Sullivans, genießt einen Campari-Orange und grinst zufrieden in Richtung des Trideoschirms. "Hier ist Maria Eleonor Goncalves della Rochas für GalaxyNetworks. Ich begrüße Sie zu dieser Sondersendung live aus dem STC-HQ. Die seit Tagen laufenden diplomatischen Verhandlungen zwischen der Allianz der Bauingenieure und der S-Tech scheinen zu einem Ergebnis gekommen zu sein. Sämtliche Bemühungen den Grund der Verhandlungen zu erfahren, scheiterten an den ungewöhnlich hohen Sicherheitsvorkehrungen. Die offizielle Aussage lautete lediglich: `Wir werden Sie zu gegebener Zeit informieren, derzeit ist eine Angabe über den Grund und den Stand der Verhandlungen nicht zweckdienlich´. Nun scheint Bewegung in die Sache zu kommen. Die Verhandlungsführer haben sich gerade getrennt und eine Pressekonferenz in wenigen Minuten angekündigt. Wir melden uns rechtzeitig zum Beginn der Pressekonferenz. Zurück ins Studio." GalaxyNetworks nutzt die vermutete hohe Einschaltquote, um eine Werbeunterbrechung zu schalten.
Sornak nimmt einen Schluck seines Longdrinks und denkt an die letzten Tage. Die Verhandlungen waren zeitaufwändig und wurden von beiden Seiten hart aber ergebnisorientiert geführt. Die zahllosen Besprechungen und Termine bis spät in die Nacht hinein waren jedoch letztendlich von Erfolg gekrönt gewesen. Seine Arbeit war erst einmal getan. Die Hauptaufgabe blieb jedoch noch unerledigt! Jetzt ging es darum, die neuen Mitglieder zu integrieren und eine echte Gemeinschaft zusammen zu schweißen. "Hier wird in erster Linie die Allianzführung, aber letztendlich jedes einzelne Mitglied gefordert sein", denkt sich Sornak.
GalaxyNetworks zeigt nun Bilder der Pressekonferenz. ChoMar, derMaler und Harrykim erklären den Grund der Verhandlungen und die beschlossenen Fusion der beiden Allianzen unter dem Dach der S-Tech. Die Schwebekamera schwenkt auf die Reporterin. "Wie Sie gehört haben, hat es eine Fusion der Allianzen gegeben! Dies kann mit Fug und Recht als kapitale Überraschung bezeichnet werden. Hier stellen sich natürlich zahlreiche Fragen. Wie sieht die weitere Strategie der S-Tech aus? Welche Auswirkungen ergeben sich auf bestehende Bündnisse und Handelsabkommen? Wird eine vollständige Integration gelingen oder werden die erhofften Synergieeffekte in verwaltungstechnischen Streitereien verpuffen? Wir von GalaxyNetworks werden die weitere Entwicklung für Sie verfolgen. Dies war Maria Eleonor Goncalves della Rochas für GalaxyNetworks."
Neue Regierungen
Harrykim erhebt sich stöhnend von der Kommunikationskonsole in der Kommandozentrale des STC-HQ, tief im Fels des Planeten und weit unterhalb der nächst höher gelegenen Ebene des Hauptquartiers. Er reibt sich die brennenden Augen und streckt sich.
Die letzten Tage liefen alles andere als befriedigend. Die ersten Wahlen der STC ergaben eine beschämend geringe Wahlbeteiligung. Harrykim übernahm die Allianzführung von ChoMar, der zumindest vorübergehend die Allianz verlassen hat. Zusätzlich zu seinen militärischen Verpflichtungen in der Allianz lag nun auch diese Verantwortung auf seinen Schultern. "Ich hoffe die neue Regierung spielt sich bald ein", denkt er sich und gähnt. In Gedanken geht er die neue Regierung Posten für Posten durch. "Lonestarr ist ein Gewinn für den militärischen Flügel der Allianz. Sethju wird sich als Kanzler ebenso wie sein Vizekanzler EgonB noch beweisen müssen. Die sollten das aber packen. Die Posten des Handelsministers und des Diplomaten bleiben bei den alten Amtsinhabern, hier sollte es keine größeren Startschwierigkeiten geben."
Die neue Regierung steht zwar, wird jedoch mit neuen und schwerwiegenden Problemen konfrontiert. Die Allianz befindet sich im Umbruch. Die ersten Mitglieder haben die Allianz verlassen, um ihren weiteren Weg auf eigene Verantwortung zu gehen. Einige verließen die Allianz in Freundschaft, andere ohne ein Wort der Begründung oder des Abschieds. In der allgemeinen Stimmungslage der Mitglieder bildeten sich erste Unterströme heraus, die von Unzufriedenheit und Unwohlsein geprägt waren. Neue Bündnisse wurden geschlossen, alte vertieft und die Kontakte intensiviert.
Harrykim gähnt erneut, geht grübelnd einige Schritte durch die Kommandozentrale und schaut auf die Uhr, es ist weit nach Mitternacht. "Es muss uns gelingen, die Führer der einzelnen Völker aktiver in die Allianzpolitik einzubinden. Die S-Tech ist als demokratische Allianz nur so stark wie der Zusammenhalt der einzelnen Mitglieder!" Mit neuem Elan kehrt er an Kommunikationskonsole zurück. "Computer, eine Com-Nachricht an Sornak aufzeichnen. Es gibt Arbeit."
Der Putsch
Sornak eilt durch die Korridore des STC-HQ. Es ist kurz vor Mitternacht. Harrykim hatte sich in seiner Nachricht an ihn nur nebulös geäußert. Es soll ein Treffen der aktiven Allianzführungskräfte stattfinden, in dem einige Dinge zur Struktur der Allianz besprochen werden sollen. "Warum findet das Treffen so spät statt?", grübelt Sornak und betritt einen Transportlift. "Unterste Ebene", wendet er sich an den Sprachcomputer. "Identifikationsnummer STC753897, Sprachmuster Sornak, Berechtigungscode Alpha936." Das Sicherheitssystem überprüft die Angaben und vergleicht Sprachmuster sowie die über Kabinenkamera aufgezeichneten Bilder, mit den in der Datenbank hinterlegten Eintragungen. Nach positiver Überprüfung setzt sich die Kabine in Bewegung.
Sornak rekapituliert die Entwicklungen der letzten Tage. Die Wahlen haben gezeigt, dass die Allianz derzeit über zu wenig Kräfte verfügt, die bereit sind Führungsrollen zu übernehmen. Sollte dies zum Thema der Besprechung werden? Die Liftkabine erreicht die unterste Ebene - tief im Fels des Planeten gelegen - und die Türen öffnen sich. Sornak steht vor einer massiven Schleusentür. Er legt seine rechte Hand auf den Scanner und einige Sekunden später öffnet sich das Schott. Sornak tritt in die Schleuse und das Eingangsschott schließt sich. Nach Überprüfung seiner Netzhautdaten an einem Retinascanner öffnet sich die letzte Tür und er betritt das Nervenzentrum der Allianz, die Kommandozentrale. Sofort wird er von schwerbewaffneten Sturmtruppen umringt und mit schussbereiten Plasmagewehren bedroht.
"Lasst ihn durch", winkt Harrykim aus dem Hintergrund, "er gehört zu uns." Sornak tritt mit gerunzelter Stirn an die Gefechtskonsole heran, wo neben Harrykim bereits Lonestarr, mikeestone und Hunter warten und ihn mit verschlossener Miene anblicken. Sornak nickt grüßend und betrachtet die Gefechtskonsole. Es wird ein dreidimensionales Bild des Regierungsplaneten projiziert, um den Planeten stehen zehntausende von Kriegsschiffen. Ruckartig hebt Sornak den Kopf und blickt zu Harrykim. "Ich denke, Du solltest ein paar Dinge erklären".
Harrykim atmet tief durch, "Wir werden die Befehlsstrukturen der Allianz ein wenig abändern und straffen!" Sornak blickt ihn ungläubig an, "Ein Militärputsch?". "Wenn Du es so bezeichnen willst, ja. Ich denke es ist notwendig, die Führungsebene auf die wirklich aktiven Mitglieder zu reduzieren. Dies würde die Kommunikation beschleunigen und die Allianz entscheidungsfähiger machen. Es ist derzeit so, dass fast alle Impulse zur Fortentwicklung der Allianz aus dem militärischen Lager kommen. Aus diesem Grund ist es unnötig, die bisherige Struktur beizubehalten. Ich möchte eine Neugliederung der Regierung unter dem Oberkommando des Militärs."
Sornak blickt in die Runde, "Seid Ihr auch dieser Meinung?". Die anderen nicken. "Ich bin noch nicht sehr lange in der Allianz", meldet sich Hunter zu Wort, "aber ich denke, dass Harrykim Recht hat. Letztendlich würde sich nicht viel ändern." "Dem kann ich nur zustimmen", schaltet sich Lonestarr ein. "Es werden eigentlich nur die derzeitigen tatsächlichen Gegebenheiten in feste Form gegossen."
Harrykim richtet seinen Blick wieder auf Sornak. "Was meinst Du dazu? Stimmst Du uns zu?". Sornaks Blick schweift ins Leere. Er denkt über die letzten Wahlen nach, die Schwierigkeiten überhaupt Kandidaten zu finden, die schlechte Wahlbeteiligung. "Ich habe schon auch den Eindruck, dass die meisten unserer Mitglieder weitestgehend damit zufrieden sind, unter dem Schutz unserer Allianz den Weltraum zu besiedeln. Die letzte Wahl war eine Farce! Da ist es vermutlich tatsächlich egal, wie die Struktur der Allianzführung aussieht." Er wendet sich wieder Harrykim zu, "Wie soll sich die Allianz dann weiterentwickeln? Kehren wir den demokratischen Prinzipien komplett den Rücken zu?" Harrykim lächelt, "Nein. Ich will weiter auf den Rückhalt der Mitglieder bauen, ich will keine Militärdiktatur! Jeder kann sich weiterhin konstruktiv einbringen und sich aktiv in der Allianz beteiligen. Allerdings wird es in absehbarer Zeit keine Wahlen mehr geben, es sind sowieso keine alternativen Führungskräfte vorhanden. Die Führungsebene wird reduziert und verschlankt. Der Posten des Kanzlers entfällt, das diplomatische Korps wird ebenfalls aufgelöst. Die Entscheidungen werden im militärischen Flügel getroffen und über diesen umgesetzt. Du selbst würdest den Posten des Militärattaché in meinem Stab bekommen und wärest damit Admiral in diplomatischer Mission. Die Strukturen laufen dann bei mir zusammen - was faktisch sowieso schon gegeben ist. Die Führungsriege bleibt allerdings nach unten offen und durchlässig. Jedes Mitglied hat weiter die Möglichkeit, sich zu beweisen und bei Interesse aktiv an der Allianzpolitik zu beteiligen." Harrykim macht eine Pause und trinkt einen Schluck Wasser. "Unterstützt Du unser Vorhaben, ja oder nein?"
Sornak nickt, "Okay, der Putsch muss allerdings unblutig ablaufen. Ich will keine Gewalt gegen die Zivilbevölkerung! Ich werde mich mit den - des Amtes enthobenen - Mitgliedern in Verbindung setzen. Die meisten Allianzmitglieder werden vermutlich keine Veränderung feststellen. Du hast Recht, letztendlich wird nur die tatsächlich praktizierte Regierungsstruktur offiziell bestätigt."
Die Verschwörer reichen sich die Hände und besiegeln ihren Pakt. Harrykim wendet sich an seine Mitstreiter: "Sendet Eure Truppen aus und sichert die zentralen Nervenpunkte des Planeten. Gebt die Anweisung, dass gegen die Zivilbevölkerung - wenn überhaupt - nur nichtletale Waffensysteme eingesetzt werden dürfen. Sollten sich einzelne Militärverbände widersetzen, werden sie umgehend neutralisiert!" Lonestarr, Sornak, mikeestone und Hunter begeben sich an eigene Kommunikationskonsolen, um den Anordnungen Folge zu leisten. "Leutnant", wendet sich Harrykim an den Kommandanten der anwesenden Sturmtruppen. "Riegelt die Kommandozentrale vollständig ab, bis diese Angelegenheit geregelt ist. Keiner - ich wiederhole keiner - darf sie bis dahin betreten oder verlassen."
Kehren Sie bitte auf Ihre Plätze zurück und legen Sie die Sicherheitsgurte an. Nehmen Sie eine aufrechte Sitzposition ein, wir beginnen den Landeanflug in wenigen Minuten.“ Sornak sitzt in einem Personenshuttle der Lufthansa-Aeroplanes. Wieder einmal liegen bewegte Zeiten hinter ihm. Die letzten Tage waren äußerst hart gewesen und nicht zum ersten Mal fragt er sich, wann die Situation außer Kontrolle geraten war.
Fehlschlag
Der Militärputsch war gescheitert. Der Widerstand der Bevölkerung und der anderen Allianzmitglieder war unerwartet heftig ausgefallen. Nach Tagen des zivilen Ungehorsams und nachdem sich die Rädelsführer des Putsches selbst untereinander zerstritten hatten, gaben die verbliebenen Anführer auf. „Oh Mann!“, seufzt Sornak. Es wurde eine Menge Porzellan zerschlagen und Vertrauen verspielt. Mit Unbehagen denkt er an die letzten Stunden auf seinem Heimatplaneten Gaya zurück. Er musste der Vollversammlung des Ältestenrats Rechenschaft über seine allianzpolitischen Entscheidungen ablegen und wurde nach der stundenlangen Aussprache nur äußerst knapp als Erster der Siedler von Gaya bestätigt. „Wie hat es nur so weit kommen können?“, murmelt Sornak und schüttelt müde den Kopf. Er reibt sich die übernächtigten Augen und gähnt.
In wenigen Minuten wird das Shuttle auf im Hauptquartier der S-Tech landen und er wird, möglicherweise zum letzten Mal, seine Amtsräume betreten. Zusätzlich zu dem gescheiterten Militärputsch hat auch die letzte Fusion viel böses Blut geschaffen und zum Austritt einiger Allianzmitglieder geführt. „Ich hoffe, dass die S-Tech diese Umbrüche übersteht und wieder in ruhigeres Fahrwasser kommt. Vielleicht ist es Zeit, von allen Ämtern zurückzutreten und anderen das Ruder zu übergeben?“ Sornak nickt der Flugbegleiterin zu, die das Shuttle abschreitet und sich mit prüfendem Blick vergewissert, dass sämtliche Passagiere angeschnallt sind. Er atmet tief durch und wartet auf das Einsetzen des Umkehrschubs, der den eigentlichen Landevorgang einleiten wird.
Neuanfang
Die Schleuse öffnet sich und Monique Valentine betritt die Halle des Raumflughafens auf dem Regierungsplaneten der STC. Hinter ihr strömt eine Gruppe von 15 Personen in das Terminal. Es handelt sich um die Gewinner eines Gewinnspiels des Senders Radio Gaya, in dem eine Reise auf den Regierungsplaneten inklusive Führung mit der berühmten Moderatorin gewonnen werden konnte. Das Gewinnspiel richtete sich insbesondere an Führer anderer Völker und Siedlergruppen, um diese im Rahmen von senderfinanzierter Öffentlichkeitsarbeit an die STC Meta heranzuführen und gegebenenfalls zu einem Beitritt zu bewegen. Auch Jan Torvensson - ein junger Siedlerführer skandinavischer Abstimmung – betritt hinter Monique Valentine die riesige Terminalhalle und bleibt mit offenem Mund stehen. Die Halle wird von tausenden Menschen bevölkert. Die Geräuschkulisse ist enorm. Arbeiter eilen zielgerichtet zu den Wartungsdocks, Flugpersonal hastet zu Abflugrampen, Reinigungsdroiden ziehen zwischen Touristen und wartenden Durchreisenden ihre Kreise, Sicherheitsbeauftragte laufen paarweise mit schlendernden Schritten und wachsamen Blicken Streife, verschiedene Kleingewerbetreibende preisen lautstark ihre Waren an und über all dem trägt eine computermodulierten Frauenstimme Änderungen des Flugplans sowie Sicherheitshinweise vor. Mit einem Ruck reißt er sich von der fesselnden Kulisse los und wendet sich wieder seiner Gastgeberin Monique Valentine zu. Erstaunt betrachtet er die Gestalt neben ihr, mit der sie sich angeregt unterhält. Die Stirn runzelnd mustert er den alten Mann, der sich wie ein Anachronismus von der modernen Kulisse abhebt. Er ist in eine lange, weinrote Kapuzenrobe gekleidet. Das Gesicht ist umrahmt von einem dichten Vollbart, das Haupthaar steht ihm in wirren, ungebändigten Locken vom Kopf ab. Eisblaue Augen – in denen der Schalk funkelt – dominieren das verwitterte Gesicht. Obwohl der Mann sich auf einen langen, mit geschnitzten Runen verzierten Holzstab stützt, verrät seine aufrechte Körperhaltung, dass er eine Gehhilfe nicht nötig hat. Das Alter ist schwer abzuschätzen, „irgendwo zwischen 60 und 80“ grübelt Jan. Körperlich von durchschnittlicher Größe und Statur, strahlt der Mann enorme Ruhe und inneres Gleichgewicht aus. „Das hier ist Sornak – unser Senderchef von Radio Gaya“, stellt Monique Valentine ihren Gesprächspartner vor. Sornak schüttelt lächelnd die Hände der Gewinner und begrüßt im Rahmen der Vorstellungsrunde jeden einzelnen namentlich. „Ich grüße Dich Jan Torvensson!“, überrascht registriert Jan den kräftigen Händedruck seines Gastgebers. An alle gewandt fährt Sornak fort: „Leider kann ich Ihnen diesen wunderschönen Planeten nicht persönlich vorstellen. Dringende Ratsgeschäfte erfordern meine persönliche Anwesenheit auf Gaia. Allerdings weiß ich Sie bei Madame Valentine in kompetenten und charmanten Händen. Ich hoffe Sie genießen diesen Tag und haben einen schönen Aufenthalt.“ Mit diesen Worten und einer zweiten Runde Händeschütteln verlässt Sornak die Gruppe und wendet sich den Abflugterminals zu. Auf einen kurzen Pfiff von ihm erhebt sich lautlos ein großer Wolfshund, der bis dato im Schatten einer Zierpflanze gelegen hatte, und heftet sich an seine Fersen. Kopfschüttelnd blickt Jan dem skurrilen Duo hinterher um dann festzustellen, dass seine Gruppe bereits ein gutes Stück in die Halle hineingewandert ist. Mit eiligen Schritten holt er sie kurz vor dem Lift zur Magnetschwebebahn ein.
Die etwa viertelstündige Fahrt vergeht wie im Flug. Jan betrachtet durch das getönte Fenster die grünen Wälder und klaren Seen und Flüsse, blickt staunend auf die terrassenförmig angelegten Landwirtschaftskulturen und lauscht den abwechslungsreichen Erzählungen von Monique Valentine über die Anfänge des Planeten, die ersten gescheiterten Versuche der Landgewinnung, über Schmiergeldskandale bei Bauprojekten, gewerkschaftlich organisierte Streiks und letztlich den durchschlagenden Erfolg der Maßnahmen.
Die Magnetschwebebahn hält und die Reisegruppe verlässt, geführt von Monique Valentine, den Bahnsteig. Den Neuankömmlingen stockt erneut der Atem. Das also ist es, das Herzstück der S-Tech! Die vor ihnen liegende Anlage hat gigantische Ausmaße. Der sichtbare, oberirdische Teil der Anlage wird von einer riesigen Glaskuppel dominiert. Monique Valentine führt die Gruppe über einen breiten Kiesweg zum Haupteingang. Während die Radiomoderatorin einige Fakten zur Architektur vorträgt und auch hier einige Anekdoten aus der Bauphase zum Besten gibt. Betritt Jan als Erster das Hauptquartier und findet sich mitten in einer marmorgefliesten Eingangsaula wieder. Der Lärmpegel und das rege Treiben erinnern ihn an den Raumflughafen. Während er sich umschaut betritt der Rest der Gruppe die Aula. „So, das ist der Eingangsbereich des Hauptquartiers. Wir befinden uns auf der Ebene 0. Hier sind die Einrichtungen für den täglichen Bedarf sowie die Vergnügungsbetriebe untergebracht. Hier kann so ziemlich alles käuflich erworben werden, was das Herz begehrt und nicht illegal ist.“, schließt Monique Valentine mit einem Augenzwinkern. „In den oberen Stockwerken befinden sich ausschließlich die Verwaltungs-, Tagungs- und Repräsentationsräume. Dort arbeiten die Regierungsbeamten an der Umsetzung der Allianzpolitik. Es gibt im obersten Stockwerk einige Wohnsuiten zur Unterbringung der auswärtigen Diplomaten und sonstiger Würdenträger. In der hohen Glaskuppel auf dem Dach ist ein Observatorium untergebracht. Das Ding ist eine echte Meisterleistung und absolut sehenswert!“, schwärmt Monique Valentine. „Ach ja, natürlich ist ein nicht unerheblicher Teil des Hauptquartiers unterirdisch angelegt. Die meisten Bereiche sind allerdings militärisch genutzt und deshalb für Leute wie uns gesperrt.“ Sie lässt ihren Blick über die Gruppe schweifen und fährt fort. „Das Herzstück, die Kommandozentrale liegt fast einhundert Meter tiefer als die darüber liegende Ebene und soll absolut bombensicher sein. Wenn man den Ingenieuren glauben darf, fällt eher der ganze Planet auseinander, als dass die Kommandozentrale geknackt wird.“ Mit diesen Worten dirigiert Monique Valentine die Gruppe aus der Aula und setzt ihre Führung fort.
Die Stunden vergehen wie im Flug. Wie gebannt hängt Jan an den Lippen seiner Gastgeberin und saugt begierig jede Information auf. Die Tour umfasste eine Besichtigung der Raumjägerhangars und Werftanlagen ebenso wie Besuche bei Tak dem Waffenmeister in seinem Dojo oder bei dem Ex-Marine O´Sullivan in dessen Bar.
Gerade verlöschen die letzten holografischen Bilder eines Informationsfilms über die S-Tech. Nur die Logos der derzeitigen Mitglieder ST1, IHF drehen sich noch im Raum über dem Holoprojektor um die eigene Achse. Plötzlich wird ohne Ankündigung die Türe geöffnet und ein junger, asiatischer Mann betritt den Raum. Seine zahlreichen Abzeichen auf der Uniformjacke weisen ihn als erfolgreichen Abgänger der Elite Universität der Sternflottenakademie aus, bezeugen aber auch eine erfolgreiche weitere Militärlaufbahn was auf eine enthusiastische und entschlussfreudige Grundeinstellung schließen lässt. „Harrykim“, ruft Monique Valentine, „schön, dass Du es noch einrichten konntest.“ Nach einer kurzen Vorstellungsrunde beginnt Harrykim die Grundsätze der S-Tech Familie zu erläutern. „Wichtig ist uns der Zusammenhalt und ein fairer Umgang mit anderen Völkern. Auf Diplomatie und Gesprächs- sowie Kompromissbereitschaft wird in unserer Metafamilie viel Wert gelegt. Ziel ist es, ein stabiles und wirtschaftlich florierendes Bündnis zu schaffen, das möglicherweise in der Lage ist, eine weitere Katastrophe wie die Vernichtung der Erde durch die extraterrestrische Angriffsarmada zu verhindern. Es geht letztlich auch um das Überleben der Menschheit, in erster Linie aber um Freiheit.“
Stunden später sitzt Jan Torvensson müde aber glücklich in einem Orbitalshuttle, das die Reisegruppe zu dem in einer Umlaufbahn stationierten Handelsriesen bringt. Durch das Fenster beobachtet er den Planeten auf dem er den Tag verbracht hat. In Gedanken formuliert er bereits seine Rede, die seine Siedlergruppierung davon überzeugen wird, einen Aufnahmeantrag bei der S-Tech Meta zu stellen. In leuchtenden Farben zeichnet er eine sichere und glückliche Zukunft, gepaart mit Wohlstand und Zufriedenheit für sich, seine Familie und sein Volk. Energisch klopft er mit der Faust auf die bequeme Armlehne und flüstert mit einem Lächeln im Gesicht vor sich hin. „Bald werden wir Mitglied der S-Tech Familie!“